Karfreitag in Diessenhofen

Am Karfreitag startete eine grössere Gruppe von Kindern und Erwachsenen mit dem Kreuz und einer brennenden Kerze als Symbol für Jesus von der Kirche Diessenhofen Richtung St.Katharinental. Das Ziel war eine alltagsnahe Auslegung der Passion Jesu, verständlich für alle, auch für die Kinder.

Die erste Station am Entsorgungsplatz der Stadt handelte davon, wie Jesus vom jüdischen Volk verurteilt wird mit dem Ergebnis: « er ist schuldig, er muss weg ! » Können wir einfach entsorgen, was uns nicht gefällt?

Beim Brunnen hinter dem Kloster hörten wir vom Hohepriester, wie er unsicher und feige eine Entscheidung umgehen will und seine Hände in Unschuld wäscht. Wir konnten im Brunnen unsere Hände eintauchen und nachspüren, wie es ist, seine Hände in Unschuld waschen zu wollen.

Jesus wird mit Dornen gekrönt. Jeder durfte die Krone aus Rosendornen in die Hand nehmen und den Schmerz fühlen. Für das gebrochene Herz der Mutter von Jesu durften wir ein Schokoladenherz zerbrechen und das Papier symbolisch mit unseren schmerzlichen Erlebnissen zum Kreuz legen. Die Schokolade wanderte in den Mund.

Alle suchten sich auf dem weiteren Weg einen handlichen Stein, einen Stolperstein. Jesus ist dreimal gefallen; hinfallen ist schmerzhaft wie unsere schlechten Erlebnisse im Alltag, wie Verletzungen und Mobbing. Wir legten unsere Stolpersteine zum Kreuz, zu Jesus.

Jesus wird ans Kreuz genagelt und stirbt. Die Kerze, das Licht ist erloschen. Mit Nägeln legten wir ein Schattenbild vom aufgerichteten Kreuz. Jeder Nagel bedeutet unser Fehlverhalten, mit welchem wir Jesu immer wieder ans Kreuz nageln.

Zurück in der Kirche durften alle eine brennende Kerze als Symbol für das Licht der Auferstehung und ein Efeublatt als Erinnerung an das ewige Leben beim Kreuz niederlegen.

Eine eindrückliche Art, Karfreitag zu erleben!

B. Binzegger