Auf ins Paradies!

Religions-Halbtag der 7. und 8. Klasse Diessenhofen-Basadingen-Paradies

Am 28. September fand der erste Religionshalbtag der katholischen Oberstufenschülerinnen und -Schüler der 7. und 8. Klassen von Diessenhofen, Basadingen und Paradies statt. 32 Schülerinnen und Schüler versammelten sich mit Ihren Religionslehrpersonen Alicia Widmer, Regula Weber, Daniel Ritter und Robert Weinbuch vor dem Schulhaus Letten in Diessenhofen und wurden zunächst gefragt: «Was ist dir heilig in deinem Leben?» Sie standen im Kreis um das auf den Boden gemalte Wort «Heilig» und gingen mehr oder weniger nah in die Mitte, je nachdem, wie wichtig ihnen «Familie», «Sport», «Gott», «Schule», «Freunde» oder andere Lebensbereiche waren.

Mit dem Velo ging es weiter zu einer wunderschönen Stelle im Wald, wo es darum ging, heilige Orte in der Natur zu erspüren und Gottesbegegnung in der Schöpfung zu erleben oder zu erahnen. Die Jugendlichen genossen die Stille, in der sie die Wunder der Natur auf sich wirken liessen, legten Mandalas mit Naturmaterialien oder liessen ihre Seele spirituell ansprechen im Bauen von kleinen Steinskulpturen am Wasser.

Es war sehr beeindruckend, mit welcher spirituellen Tiefe sich anscheinend manche auf die Kraftorte in der Natur einliessen.

Weiter ging es zu einem kurzen zweiten Zwischenhalt am Rheinkastell, einem militärhistorischen Denkmal. Dort machte man sich bewusst, dass es auch unheilige Orte gibt. Robert Weinbuch trug aus dem Buch Ezechiel die Vision der Ebene des Todes vor und erzählte von seinem Aufenthalt in Nordfrankreich, wo bei den Schlachtfeldern von Verdun in Gebeinhäusern Tausende von Totenschädeln und Gebeinen aufgestapelt sind und an die Materialschlachten des 1. Weltkrieges erinnerten. Ezechiels Ebene des Todes gibt es auch heute noch zum Beispiel in den zerbombten Städten der Ukraine oder Syriens.

Das Ziel des Vormittags war das Paradies mit der Pfarrkirche St. Michael und dem ehemaligen Frauenkloster – zwei wunderschöne heilige Orte in unserer Region.

Gestärkt mit Brötli, Schoggistängel, Äpfel aus dem Paradies und Süssmost bewunderten die Schülerinnen und Schüler die Schätze der Pfarrkirche St. Michael. Barbara Binzegger erklärte alles sehr kompetent und engagiert und konnte alle Fragen der sehr interessierten Jugendlichen beantworten.

Auch die Führung durch das Klostergut mit Frau Spescha beeindruckte. Das von Klarissen gegründete Kloster ist inzwischen säkularisiert und die schön renovierten Räumlichkeiten werden hauptsächlich für Seminare der Eigentümerin Georg Fischer AG, Schaffhausen, genutzt. Dennoch lassen Kapitelsaal, Refektorium, Kreuzgang, die kleinen Schwestern-Zellen und der wunderschöne Park noch viel vom spirituellen Leben der heiligen Frauen erahnen.

Ein herzliches Dankeschön den Schülerinnen und Schülern, die wirklich ganz toll mitgemacht und sich intensiv auf die Begegnung mit heiligen Orten eingelassen haben!

Robert Weinbuch