„An Ostern zeigt das leere Grab, dass ich eine Hoffnung hab“ – über diesen kurzen Satz aus einem Text des Theologen Georg Schwikart bin ich neulich gestolpert. Ostern ist ein Fest der Hoffnung. Inmitten von Tod, Elend, Gewalt, Krieg und Verderben hoffen Christinnen und Christen auf der ganzen Welt. Sie hoffen trotz Schreckensmeldungen und persönlichen Leiderfahrungen, sie hoffen trotz Klimakrise und schlechter ärztlicher Diagnose, sie hoffen trotz Gewalt und Terror in vielen Ländern der Erde und trotz physischer und psychischer Gewalt, die ihnen angetan wird. Sie hoffen und vertrauen darauf: alles wird gut, weil Gott es gut mit uns meint. Die Osterhoffnung trotzt der Gewalt, sie trotzt dem Bösen, sie trotzt dem Tod. Dabei haben wir nur ein leeres Grab und die geheimnisvollen österlichen Worte: „Er ist nicht hier, er ist auferstanden.“
Der Grund unserer Hoffnung ist der gekreuzigte und auferstandene Christus. Als Beweis für diese Hoffnung haben wir nur die Ostererzählungen vom leeren Grab und von den Begegnungen mit dem Auferstandenen. Aber zum Glauben genügt das.
An Ostern zeigt das leere Grab, dass ich eine Hoffnung hab:
Das Leben ist stärker als der Tod. – Genau das feiern wir an Ostern.
Jeden Tag entdecke ich viele Hinweise darauf, dass das Leben siegt: Neulich hat bei einem Taufgespräch ein Baby meinen Zeigefinger umklammert, und wollte ihn nicht mehr loslassen. Ein Kindergartenkind lächelt mich an und präsentiert stolz seine zwei Zahnlücken. Ein wunderschöner Schmetterling schlüpft aus seiner Puppe, die warme Frühlingssonne lädt zum Verweilen auf einem Bänkchen ein, immer wieder erfreut im Sonnenlicht blauglitzerndes Wasser meine Seele, so viele Blumen und Blüten sind jetzt überall zu sehen – der liebe Gott zeigt mir jeden Tag, dass das Leben stärker ist als der Tod, die Liebe stärker als der Hass und dass Auferstehung Wirklichkeit ist.
Ostern ist ein Hoffnungsfest, und ich lade Sie ganz herzlich ein, dieses Fest in unseren Ostergottesdiensten mitzufeiern und sich von den heiligen Mysterien ergreifen zu lassen.
Robert Weinbuch

Frohe Ostern!
Unter der Überschrift „Ins Leben gerufen“ steht im diesjährigen Fastenkalender an Ostern folgender Text: „Ostern geschieht auch heute. Immer neu. Überraschend. Ich bin beim Namen gerufen, ins Leben gerufen! Gesandt, um zu verkünden: Das Leben ist stärker als der Tod. Alleluja!“
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihren Angehörigen und Freunden frohe und gesegnete Ostern!
Ihr Seelsorgeteam