Pfingsten – Fest des Heiligen Geistes. In Feuer und Sturm kommt Gottes Geist auf die Apostel herab, ein Brausen vom Himmel und knisternd prasselnde Feuerzungen, die in Bewegung setzen, die Angst vertreiben, Mut machen, zum Einsatz für eine bessere Welt motivieren. 

Wie klingt Pfingsten? Es klingt nach Leben und Freiheit, nach Begeisterung und Vertrauen, nach Freude und Gemeinschaft. Unsere Kirchenglocken laden mit fröhlichem Festtagsgeläut zu den Pfingstgottesdiensten ein.

In der Woche nach Pfingsten tönen die Kirchenglocken in Stein am Rhein anders als gewohnt. Im Rahmen des 35. Schaffhauser Jazzfestivals (siehe unter Stein am Rhein) ummantelt der Schweizer Schlagzeuger Peter Conradin Zumthor die Klöppel unserer Glocken mit Gummimaterial und verändert so ihren Klang. Sein Projekt „Glocken – con sordino“ wurde schon in Wien (Stephansdom), Bern, Luzern, Baden und anderen Orten realisiert. Er schreibt dazu: „Die Kirchenglocken schlagen nicht mehr, sie summen. Ein fremder Singsang, eine Musik von grosser Selbstverständlichkeit. Aus der Tiefe des Raumes, aus der Tiefe der Zeit scheint es zu tönen, das leise Geläut.“ – 

Ich finde, das passt sehr gut zu Pfingsten: Die Glocken sollen nicht mehr hart und schrill sondern weich und sanft erklingen, sie erzählen von Gottes Gegenwart: Aus der Tiefe des Raumes, aus der Tiefe von Gottes Licht und Leben, aus der Tiefe von Unendlichkeit und Ewigkeit, aus der Tiefe der Gegenwart Gottes scheint es zu tönen, das leise Geläut unserer Glocken – der Klang der Liebe und des Lebens.

Seit Pfingsten tönen die Glocken anders, und die Kirche tönt anders. Pfingsten stärkt in uns die Hoffnung, dass in unserer katholischen Kirche immer mehr der Klang einer Gemeinschaft ertönt, die Gott in ihrer Mitte weiss, und die für alle Menschen Platz hat und niemanden ausschliesst. 

Ich wünsche Ihnen gesegnete, begeisternde und frohe Pfingsten!

 Robert Weinbuch