FranziskusKirchenkonzert
Quelle: Erich G. Gagesch

Sonntag, 6. April 2025, um 17.00 Uhr in der Kath. Kirche Eschenz
„Lob Gottes in der Natur“. Unter dieses Motto hat der Kirchenchor  sein diesjähriges Konzert gestellt.
Gemeinsam mit Instrumentalisten und Orgel singt der Chor klassische und neuzeitliche Werke, in die am Schluss auch eine Kindersinggruppe und die Konzertbesucher eingeladen sind, miteinzustimmen.
Anlass für die Themenwahl ist das Jubiläum „800 Jahre seit der Entstehung des Sonnengesangs“, jenem Loblied des Hl. Fanziskus, in dem er die Schönheit der Schöpfung besingt. „Gelobt seist du, mein Herr, Höchster, mit Schwester und Bruder, Sonne, Mond und Sterne, Wind, Wasser, Feuer, Erde, Mensch und Tod“.
Dazu hat der Kirchenmusiker Erich Georg Gagesch den Sonnengesang in einer 10 teiligen Komposition, für Orgel und Violine Solo ( Solistin: Anita Dumar ) fertiggestellt. Vier Teile davon: Sonne, Erde, der Mensch und das Lob, werden als Uraufführungen zu hören sein.
Auch die Kantate „Alles was Odem hat, lobe den Herrn“, reiht sich thematisch hervorragend in das Konzert mit ein.
Mit dem Auftritt der Kindersinggruppe, die zum gesungenen Sonnengesang mit den Symbolen der verschiedenen Elemente in die Kirche einziehen, wird zugleich die Erinnerung an das im Jahre 2019 aufgeführte Musical: „Franziskus, Bruder Immerfroh“ wiederbelebt. Dann stimmen die Jüngsten in das „Lob Gottes in der Natur“, mit ein, bevor auch die Konzertbesucher mit dem Lied, „Erfreu dich Himmel, erfreue dich Erde“, singend den Abschluss gestalten.
Bildprojektionen ergänzen und untermauern Teile der Vorträge.
Der Kirchenchor St. Otmar lädt herzlichst zu diesem Konzert ein. Der Eintritt ist frei. Über einen freiwilligen Unkostenbeitrag freuen wir uns.

SONNENGESANG – Hl. Franziskus von Assisi
Der „Sonnengesang“, auch als „Canticum Fratris Solis“ oder „Laudes Creaturarum“ bezeichnet, ist ein Gebet des Heiligen Franziskus von Assisi aus dem 13. Jahrhundert, das genau vor 800 Jahren von ihm verfasst wurde.
Im Winter 1224 / 1225, zwei Jahre vor seinem Tod, war Franziskus durch ein Augenleiden geschwächt und fast erblindet. Er zog sich nach San Damiano zurück, wo er das Loblied der Geschöpfe dichtete.
Es ist das wichtigste und älteste literarische Zeugnis aus Italien und gehört heute, übersetzt in viele Sprachen, zur Weltliteratur.
Der Hymnus preist in 10 Strophen die Schönheit der Schöpfung und lobt und dankt Gott für seine wunderbaren Werke.
Dabei bezeichnet Franziskus die Sonne, den Mond und die Gestirne, Wind und Luft, Wasser, Feuer, die Erde, den Menschen, aber auch den Tod, als Bruder und Schwester.
Wer heute den Sonnengesang liest oder betet, wird herausgefordert, die Natur zu lieben, ihr Ehrfurcht zu erweisen und sich für ihren Erhalt einzusetzen.
Im Jubiläumsjahr 2025 wird vielerorts dieses Anlasses gedacht. Der Hymnus mit seinen Aussagen hat gerade jüngst wieder an Aktualität gewonnen. Der Grundgedanke, Gottes Schöpfung achten und schützen, wird z. B. auch in dem Kirchengesangbuch, Nr. 586 sehr eindrücklich behandelt, sowie in mehreren Liedern besungen.
Erich G. Gagesch

Sonnengesang des Hl. Franziskus von Assisi
Höchster, allmächtiger, guter Herr,
dein ist das Lob, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen.
Dir allein, Höchster, gebühren sie,
und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.
Gelobt seist du, mein Herr,
mit allen deinen Geschöpfen,
besonders dem Herrn Bruder Sonne,
der uns den Tag schenkt und durch den du uns leuchtest.
Und schön ist er und strahlend mit großem Glanz:
von dir, Höchster, ein Sinnbild.
Gelobt seist du, mein Herr,
für Schwester Mond und die Sterne,
am Himmel hast du sie geformt,
klar und kostbar und schön.
Gelobt seist du, mein Herr,
für Bruder Wind,
für Luft und Wolken, heiteres und jegliches Wetter,
durch das du deine Geschöpfe am Leben erhältst.
Gelobt seist du, mein Herr,
für Schwester Wasser,
sehr nützlich ist sie
und demütig und kostbar und keusch.
Gelobt seist du, mein Herr,
für Bruder Feuer,
durch den du die Nacht erhellst.
Und schön ist er und fröhlich und kraftvoll und stark.
Gelobt seist du, mein Herr,
für unsere Schwester Mutter Erde,
die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt,
mit bunten Blumen und Kräutern.
Gelobt seist du, mein Herr,
für jene, die verzeihen um deiner Liebe willen
und Krankheit ertragen und Not.
Selig, die ausharren in Frieden,
denn du, Höchster, wirst sie einst krönen.
Gelobt seist du, mein Herr,
für unseren Bruder, den leiblichen Tod;
kein lebender Mensch kann ihm entrinnen.
Wehe jenen, die in tödlicher Sünde sterben.
Selig, die er finden wird in deinem heiligsten Willen,
denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.
Lobet und preiset meinen Herrn
und dankt und dient ihm
mit großer Demut.